Ulmer Weltladen e. V.

Unsere Vision von fairem Handel geht über die Bezahlung angemessener Preise für die Produzentinnen und Produzenten in den Ländern des „Globalen Südens“ weit hinaus. Mit der Eröffnung des Ulmer Weltladens im November 1976 verband sich die Erwartung, den Verkauf von fair gehandelten Produkten mit konkreten politischen Aktivitäten zu verknüpfen. Sozusagen die Produkte zum „Aufhänger“ zu machen für die „stories behind“, für die Geschichten von Ausbeutung und Unterdrückung, kurz und auf den Punkt gebracht: von neo-kolonialen Strukturen und den Menschen, die ihnen unterworfen waren – und sind.

Das sind dann die Geschichten von „Sojaisierung“ und „Palmölisierung“, von „Staudammisierung“ und Landraub und von der Vertreibung der Bauern zugunsten einer entgrenzten Ausbeutung der Rohstoffe und der menschlichen Arbeitskraft und -qualität. Und was man (und frau) – global und lokal – dagegen unternehmen kann. 

Damals wie heute bedarf es der kritisch-praktischen Auseinandersetzung mit dem Zustand dieser Welt, und zwar nicht nur sporadisch und punktuell, sondern kontinuierlich, also mit dem sprichwörtlich „langen Atem“. Und es bedarf dieser ständigen politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mittendrin im öffentlichen Raum, zum Beispiel in einem Laden, der Ulmer Weltladen heißt. „Weltverbesserer“ zu sein, ist in diesem Sinne für uns die Verpflichtung, sich für eine „andere“ Weltordnung als die bestehende zu engagieren. 

Und das heißt auch und insbesondere, nicht nur bei den in „fernen Ländern“ geleisteten Aktivitäten stehen zu bleiben, sondern die Zustände und Verhältnisse hier bei uns in zentraler Weise zum Gegenstand der politischen Arbeit und der Veränderung zu machen.

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